Viele Speaker neigen dazu, ihren Vortrag mit Fachwissen zu füllen. Schließlich zeigen sie damit Kompetenz. Insbesondere dem Auftakt einer Performance kommt eine elementare Bedeutsamkeit zu. Hier holst du dein Publikum ab und nimmst es, im besten Fall, mit auf eine kurzweilige und spannende Reise mit vielen „Aha-Erlebnissen“ und Mehrwerten.

Nun besteht häufig tendenziell die Gefahr, dem „German Approach“ zu verfallen. German, was? German Approach. Einer der schlimmsten Fehler, den du bei deinem Vortrag begehen kannst, ist es, wie „die Deutschen“ zu machen. Wer einmal an einem Workshop in den USA teilgenommen hat, wird schnell den Unterschied zwischen einer Rede like German Approach oder einem Vortrag mit Inhalten erkennen, die deinem Publikum wirklich etwas bringen.

Was genau ist der German Approach, wie kannst du Menschen überzeugen und was hat das alles mit deutscher Rhetorik zu tun? Das schauen wir uns einmal im nachfolgenden Artikel zum Thema German Approach genauer an.

Was ist German Approach?

Menschen, die einen Vortrag von dir besuchen, kommen mit einer gewissen Erwartungshaltung zu dir. Diese basiert auf deinem Image, deinen Themen oder auf den Teasern deiner Vortragsreihe. Nun bedenke: Teilnehmende investieren ihre Zeit und auch Geld nicht darin, dich sprechen zu hören, sondern am Ende etwas mitzunehmen, was sie selbst weiterbringt. Sie fragen sich während deiner gesamten Rede „Was habe ich davon hier zuzuhören?“. Beim German Approach liegt der Fokus jedoch nicht darauf, diese Frage zu beantworten, sondern darauf, dich, deinen Lebensweg oder deine Expertise in den Vordergrund zu stellen.

Sprich, du versucht Menschen zu überzeugen, indem du deine Performance allein mit deinen Kompetenzen, deinem Wissen und deinem eigenen Namen füllst. Statt eine inspirierende und unterhaltsame Rede zu halten, bei der du mit einer leicht verdaulichen und emotional mitreißenden Wissensvermittlung auf dein Gegenüber eingehst, sorgt du mit dem German Approach für das Gegenteil. Am Ende sind deine Teilnehmenden unglücklich, weil sie zwar jetzt deine Lebensgeschichte und einige Fakten kennen, aber keinen wirklichen Mehrwert für sich mitnehmen.

Es geht also in einer Rede, mit der du Menschen wirklich überzeugen kannst, immer darum, die Frage deines Publikums zu beantworten: „Was habe ich davon, heute hier auf diesem Platz zu sitzen und an dem Vortrag teilzunehmen?“. Was ist die Kernbotschaft, die Essenz deiner Geschichte, die deinem Publikum in ihrer Situation wirklich weiterhilft?

Wie vermeidest du German Approach?

Teilnehmende erwarten zu Recht, dass du auf ihre individuellen Wünsche eingehst. Menschen möchten überzeugt werden. Die hohe Kunst besteht darin, einerseits Inhalte so allgemein zu halten, dass jeder die Chance hat, sich darin wiederzufinden und dennoch mit konkreten Mehrwerten in die Tiefe zu gehen. Das Ziel sind Lerneffekte, die im Dialog stattfinden und nicht im Monolog, wie es beim German Approach der Fall ist.

Wie aber vermeidest du nun den German Approach?
  • Starte mit einer Frage, die dein Publikum ins Denken, Handeln und in Aktion bringt.
  • Mache dir die Spiegelneuronen zu deinem Vorteil. Indem du selbst voller Energie sprudelst, emotional geladen bist und deine Inhalte klar, deutlich, groß, bunt und in Farbe präsentierst, überträgst du automatisch diese mitreißende Stimmung auf die Anwesenden.
  • Fühle deine Story. Wenn du selbst emotional von deiner Geschichte gepackt wirst, wird diese auch dein Publikum packen. Eine hervorragende Möglichkeit bietet dir dazu die Zooming-in Methode.
  • Transportiere ehrliche Emotionen und lege deine Maske ab. Wie das am besten gelingt? Indem du dich weiterbildest und Train-the-Trainer Seminare besuchst. Denn eine Kommunikation mit Herzen lässt sich so am besten von innen nach außen bringen.
  • Setze auf einfache Medienunterstützung wie ein Flipchart, um komplexe Sachverhalte zu visualisieren.
  • Um den German Approach zu vermeiden, nutze auch die Macht der Wiederholungen und Bilder, um Menschen zu überzeugen. Deine Botschaft prägt sich so deutlich effektiver ins Gedächtnis der Teilnehmenden ein.
  • Achte darauf, die richtige Stimmung zum richtigen Zeitpunkt in einem Raum zu kreieren. Das gelingt mit einer fundierten Vorbereitung von Musik, Licht und dem Mix aus ruhigen Momenten und Bewegung.

Ein letzter Tipp: Trage deine Botschaft entweder als Experte in einer Nische in die Welt oder sprich die Masse mit verständlichen Mehrwerten an, aber denke immer daran: Mache es nicht „wie die Deutschen“.

Sprache hat mehrere Funktionen. Eine davon ist, dass wir Gedanken und Informationen austauschen. Worte haben eine unglaubliche Magie. Denke an große Persönlichkeiten wie Martin Luther King oder Mutter Teresa. Sie alle haben mit ihren Botschaften Berge versetzt.

Oftmals unterschätzen wir den Einfluss des Gesagten. Doch bedenke immer, dass du mit Worten bei deinem Gegenüber Bilder im Kopf malst. Sei dir deiner Verantwortung bewusst. Erfolgreiche Menschen wissen genau, welche Wörter einer Rede Kraft verleihen und welche sie schwächen. Verwendest du in deiner Kommunikation sogenannte Verpisserwörter, wirst du in 99 % der Fälle deine Zuhörer verlieren. Meidest du diese Wörter hingegen, wirst du ernst genommen, überzeugst, bist souverän, wirkst authentisch und glaubwürdig.

Was aber sind Verpisserwörter, warum ist es wichtig, sie zu umgehen und wie kannst du sie gezielt vermeiden? Das beleuchten wir im nachfolgenden Beitrag.

Was sind Verpisserwörter?

„Nun, ähm, ich glaube, ich müsste mal dieses Seminar buchen. Eventuell hilft es mir ja erfolgreich zu werden.“ Wie klingt das für dich, wenn du dir diesen Satz laut vorsprichst? Überzeugend und energetisch oder eher ermüdend und schwach? Menschen, die im Konjunktiv sprechen und sogenannte Verpisserwörter verwenden, sorgen dafür, dass sich das Gegenüber gedanklich oder real wortwörtlich „verpisst“.

Schau einmal, wie der Satz ohne diese Wörter klingt: „Ich buche das Seminar, denn es hilft mir erfolgreich zu werden.“ Plötzlich hat die Aussage eine ganz andere Kraft, oder?

Verpisserwörter oder Füllwörter sind Wörter, die nicht notwendig sind. Wir nutzen sie aber trotzdem, weil sie durch Gewohnheiten zu unserer Alltagskommunikation gehören. Was im normalen „Hausgebrauch“ wenig auffällt, macht plötzlich beim Speaking, auf der Bühne oder in deiner nächsten Gehaltsverhandlung einen erheblichen Unterschied.

Einer der wohl wichtigsten Ratschläge ist daher: Streiche Verpisserwörter aus deinem Wortschatz, ob zu Hause oder im Berufsleben!

Warum ist es wichtig, Verpisserwörter zu vermeiden?

Verpisserwörter wirken unprofessionell und lassen dich inkompetent wirken. Du bauschst eine Rede grundlos auf, was der Botschaft ihre Qualität nimmt. Verpisserwörter können sogar bewirken, dass plötzlich die Essenz deiner Rede missverständlich wird. Es kann zu Irritationen beim Publikum kommen, du verlierst an Glaubwürdigkeit und Kompetenz.

Wenn du als Speaker nicht klar und stark kommunizierst, verlierst du alle, ganz gleich von welchem Menschentypen wir reden. Vermeidest du dagegen Verpisserwörter, erlangst du Souveränität und Vertrauen, wirkst professionell und kompetent, nimmst deine Zuhörer an die Hand und transportierst mit deinen Worten hochenergetisch deine Kernaussage. Ohne Verpisserwörter holst du das Publikum ab und gewinnst seine volle Aufmerksamkeit. Es wird keine andere Möglichkeit geben, als dir gebannt zu folgen – einfach, weil du auf dem Punkt bist, Spannung aufbaust und deine Rede mit prägnanten, aussagekräftigen Inhalten füllst. Ohne diese Begriffe wirst du deine ganz eigene Erfolgsgeschichte schreiben.

Die Vorteile auf einen Blick, wenn du Verpisserwörter vermeidest:

  • Du vermittelst eine klare und deutliche Botschaft.
  • Du gibst Fakten ihre Bedeutung.
  • Du holst Zuhörer auf der emotionalen Ebene ab.
  • Dein Publikum ist voller Aufmerksamkeit bei dir.
  • Du schaffst es zum Nachdenken anzuregen.
  • Du wirkst kompetent, authentisch und mitreißend.
  • Du versprühst Natürlichkeit und Lockerheit.

Welche Verpisserwörter fallen dir ein?

Nachfolgende Begriffe gehören ab jetzt nicht mehr in deinen Wortschatz:

  • könnte
  • sollte
  • würde
  • müsste
  • hätte
  • möchte
  • eventuell
  • mal
  • eigentlich
  • nur

Einer der schlimmsten Begriffe ist das Pronomen „man“. Insbesondere in der Kombination „Man müsste mal“. „Man“ verallgemeinert, klingt vage und unkonkret. Wer ist „man“ und was „müsste man“. Ersetze „man“ durch „ich“ oder „du“. Sprich konkret, statt allgemein.

Ein weiteres Verpisserwort ist „ähm“.

Wer kennt es nicht? Verpisserwörter wie „ähm“, „ehm“ oder „hmm“? Mit diesen beliebten Füllworten wollen wir eine Redepause überbrücken und nutzen sie, wenn wir unsicher sind – und das meist vollkommen automatisch. Aber auch diese Verpisserwörter schwächen eine Rede erheblich. Sie fallen unangenehm auf und rauben dir deine Kompetenz. Daher wirf auch diese Verpisserwörter raus aus deiner Kommunikation.

Wie aber kannst du Verpisserwörter vermeiden?

Üben, üben, üben. Diese Begriffe wirst du nicht über Nacht los. Beginne im Alltag bewusst mit Worten umzugehen und vermeide bzw. ersetze Verpisserwörter, sobald du sie bemerkst. Bereite dich auf deine Rede schriftlich vor, streiche alle Füllwörter raus und sprich sie dir laut vor, um auch die letzten Verpisserwörter zu entlarven. Im Anschluss lernst du sie auswendig.

Ein besonderer Tipp, um Verpisserwörter wie „Ähm“ zu vermeiden: Fällt dir nach dem Ende eines Satzes nicht sofort der nächste Satz ein, schließe den Mund und atme. Ertrage die kurze Pause, die nun entsteht und nutze die Stille, um dich zu sammeln. Hast du den Faden wieder gefunden, geht es weiter – ganz ohne Verpisserwörter.

Wir fassen zusammen:

  • Streiche den Konjunktiv aus deinem Sprachschatz.
  • Ersetze „man“ durch „ich“ oder „du“.
  • Statt „ähm“ kurze Pause und atmen.

Möchtest du ab jetzt Menschen mitreißen, Begeisterung auslösen und überall inspirierend kommunizieren? Lass dich unterstützen! In der Speaking Performance Ausbildung lernst du deine Speaking Skills insgesamt auf ein neues Niveau zu bringen und so auch Verpisserwörter zu vermeiden.