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Storytelling – das sind die Dos and Don’ts

Lesezeit: 6 min

Möchtest du deine Botschaft auf eine mitreißende Art und Weise in die Welt tragen, komplexe Sachverhalte einfach vermitteln und dein Publikum mit wissenschaftlichen Inhalten wirklich abholen, ist Storytelling eine hervorragende Performance-Methode für dich. Lass mit einem professionellen Storytelling Bilderwelten in den Köpfen der Menschen entstehen, vor denen du deinen Auftritt hast. Sorge mit spannenden Geschichten für echte Aufmerksamkeit und erhöhe gleichzeitig die Aufnahmefähigkeit der Masse. Die Methode ist dabei keine Erfindung der Neuzeit, sondern wird schon seit Jahrhunderten eingesetzt, um Informationen weiterzugeben.

Wir zeigen dir in diesem Beitrag, worum es beim Storytelling geht, welche Vorteile du mit dem „Geschichten erzählen“ hast und welche Dos und Don’ts du bei der Storytelling-Präsentation nutzen oder besser vermeiden solltest.

Was ist Storytelling?

Storytelling ist eine Methode, die du in vielerlei Situationen einsetzen kannst. Darunter Präsentationen, Verkaufsgespräche, Pitches, YouTube-Videos, Referate, Werbung, beim Dating und vielem mehr. Dabei setzt du Informationen, Wissen, Fakten und Werte in einen für den Zuhörer spannenden Rahmen: Du baust daraus eine spannende Geschichte. Das Ziel ist es, das Gegenüber durch die Bilder, die im Kopf entstehen, mitzureißen, zu fesseln, die Aufmerksamkeit zu steigern und vor allem das Gegenüber auf der emotionalen Ebene abzuholen.

Storytelling ist die Grundlage für Filme, Fabeln, Märchen und Mythen. Zumeist basieren die Geschichten auf einer Heldenreise, die mit dem Storytelling transportiert wird. Geschichten als Ausdrucksform sind also eine effektive Option, um Informationen wirkungsvoll zu vermitteln.

Welche Vorteile hat Storytelling?

Gelingt es mit Storytelling Wissen vereinfacht und anschaulich darzustellen, hat das gleich mehrere Vorteile:

  • Die Aufmerksamkeit wird erhöht.
  • Geschichten wecken Emotionen.
  • Informationen aus der Storytelling-Präsentation werden einfacher im Gehirn verankert.
  • Komplexe Fakten und wissenschaftliche Daten lassen sich unkompliziert zugänglich machen.
  • Es erhöht die Chance, dass die Geschichte weitererzählt und mit anderen Menschen geteilt wird.
  • Mithilfe dieser Methode lassen sich Menschen für Produkte oder Dienstleistungen begeistern.
  • Storytelling-Präsentationen können als Inspiration dienen.
  • Gute Geschichten, die eine Vision transportieren, können Zuhörer von einem Projekt überzeugen.
  • Dein Team wird motiviert.
  • Du kannst sogar den Personaler von dir als Bewerber überzeugen.


Dies sind sicher nur einige Vorteile, die das Storytelling mitbringt. Kommen eine bildhafte Sprache, ein lebhafter Erzähler und Emotionen zusammen, hast du die Kraft, Welten zu verändern, Meilensteine zu setzen und Ziele zu erreichen.

Wo kommt Storytelling in Präsentationen zum Einsatz?

Ob digitales Storytelling, Geschichten erzählen in der Live-Performance oder als visuelles Storytelling, die Methode ist ein Multitalent, das du, einmal richtig gelernt, in zahlreichen Situationen für dich nutzen kannst. Du musst für ihre Anwendung nicht zwangsläufig auf der großen Bühne stehen.

In diesen Bereichen kommt Storytelling zum Einsatz:

  • Keynotes
  • Reden
  • Präsentationen
  • Videos
  • Webseiten
  • Kinder- und Erwachsenenbildung
  • Journalismus
  • Werbung
  • PR und Marketing
  • Dating

Was sind die Dos and Don'ts beim Storytelling?

Grundsätzlich sollte ein gelungenes Storytelling individuell sein. Das bedeutet, mach aus der Geschichte DEINE eigene Story. Es gibt jedoch einige Grundlagen, die du beim Aufbau beachten solltest.

Jede gute Geschichte hat:

  • eine Ausgangssituation mit einem oder mehreren Protagonisten und einer Herausforderung.
  • eine spannende, erste Phase.
  • einen Höhepunkt.
  • plötzlich aufkommende „Hürden“ und die Überwindung dieser.
  • die Lösung und das erfolgreiche Ende.

So entsteht bei einer Storytelling-Präsentation ein Spannungsbogen, der das Fundament ist, damit du dein Publikum beinahe magisch in deinen Bann ziehst. Du kannst dich beim Storytelling an der Heldenreise orientieren. Die Heros Journey ist ein klassisches Beispiel dieser Methode.

Ferner enthält ein wirkungsvolles Storytelling folgende Merkmale:

  • Eine gute Story regt zum Nachdenken und einer Interaktion an.
  • Zielgruppen können sich mit der Handlung identifizieren.
  • Storytelling wirkt emotionalisiert, weckt Freude, Vertrauen, Zuversicht, Hoffnung, Sicherheit usw.
  • Geschichten, die begeistern, bleiben Menschen lange im Gedächtnis und spornen diese dazu an, die Geschichte weiterzuerzählen.
  • Wer diese Methode beherrscht, erhöht die Kundenbindung und die Kundengewinnung.


Wie bei allen Methoden gibt es bestimmte Dos, die du für das Storytelling unbedingt nutzen solltest, aber auch einige Don’ts, die du besser vermeiden solltest. Welche das sind, haben wir dir nachfolgend zusammengestellt.

Dos beim Storytelling

Erzähle deine Geschichte in der ersten Person

Deine Geschichte erzählst du aus der „Ich-Perspektive“. Du setzt so den Fokus auf deine Perspektive und knüpfst dabei an die Herausforderungen an, vor denen auch dein Publikum steht. So schlägst du die Brücke zwischen dir und deinen Zuhörern.

Sei authentisch

Erzähle eine Story, die auf deinen tatsächlichen Erfahrungen, Werten, Erinnerungen, Träumen, Zielen usw. beruht. Authentische Geschichten holen dein Publikum ab. Sie haben die Möglichkeit, sich mit deiner Reise zu identifizieren, deinen Standpunkt zu verstehen und auf ihr eigenes Leben zu übertragen.

Nutze eine einfache Sprache

Storytelling ist kein Wissenschaftsvortrag, sondern soll auf eine lockere Art und Weise die Inhalte vermitteln. Greife auf eine einfache und verständliche Sprache zurück und nutze einen klaren sowie prägnanten Satzaufbau.

Achte auf eine chronologische Reihenfolge

Dein Publikum muss deiner Story natürlich auch folgen können. Langwierige Erzählungen überstrapazieren oft die Konzentration. Beginne dein Storytelling mit einem Pitch, der sofort Neugierde weckt, um zu erfahren, wie es wohl weitergeht. Von hier aus entwickelst du den Spannungsbogen entlang einer Zeitleiste bis zum Ende. Es gibt bei Präsentationen auch die Möglichkeit zwischen Zeitpunkten zu springen, jedoch solltest du dazu die Kunst des Storytellings bereits beherrschen, damit die Sprünge sinnvoll platziert und nachvollziehbar sind.

Geh auf die Ansprüche deiner Zielgruppe ein

Das Storytelling entfaltet letztlich nur seine Kraft, wenn sich dein Publikum mit deiner Geschichte identifizieren kann. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass deine Story ein Kernproblem deiner Zielgruppe aufgreift und am Ende eine Lösung dafür bereit hält.

Bring Emotionen ins Spiel

Emotionen sind der Hebel beim Storytelling, wodurch du deine Zuhörer wirklich erreichst. Vergiss Fakten und Statistiken, vermittle stattdessen echte Gefühle, die schnell auf die Masse überschwappen.

Don'ts beim Storytelling

Verwende nie die Geschichte eines anderen, ohne dessen Erlaubnis

Du kennst jemanden, der eine unglaubliche Lebensgeschichte hat und bist so begeistert, dass du findest, jeder müsst davon erfahren? Sicher mag das der Fall sein, jedoch obliegt es der Person selbst, darüber zu entscheiden, ob sie ihre Story mit der Welt teilen möchte. Nutze daher nie eine Geschichte ohne die ausdrückliche Erlaubnis dieser Person.

Verliere dich nicht in Details

Sicher sind einige Details für das Storytelling wichtig, aber zu viele machen eine Story unübersichtlich. Überfrachtest du deine Präsentation mit Informationen, wirst du früher oder später die Konzentration und Aufmerksamkeit deiner Zuhörer verlieren. Finde einen guten Mittelweg.

Werde niemals persönlich

Teilst du eine Story, sollte diese selbstverständlich nie eine bestimmte Gruppe beleidigen, diskriminieren oder angreifen. Bei politischen Meinungen oder Krankheiten solltest du bewusst und behutsam vorgehen. Solltest du dir bei manchen Inhalten oder Erfahrungen unsicher sein, inwieweit diese missverstanden werden könnten, hol dir die Meinung eines Außenstehenden ein oder lass die Inhalte im Zweifelsfall weg.

Vermeide Fachbegriffe oder Jargon

Lass schwer verständliche Fachbegriffe oder Begriffe, die nur in einer bestimmten Branche genutzt werden, weg. Sind sie für den Kontext wichtig, erkläre sie. So erleichterst du dem Publikum das Verständnis.

Sei nicht langweilig

Das Storytelling lebt von einer aktiven und kraftvollen Stimme. So hauchst du deiner Geschichte Leben ein. Vermeide Passivität und Monotonie. Nutze die bildhafte Sprache. 

Gutes Storytelling solltest du zielorientiert trainieren. Geschichten sind essenziell, wenn du als Speaker oder Keynote Speaker arbeiten willst.