Mindset

Mit Kritik richtig umgehen lernen

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Kritik begegnet uns vor allem im beruflichen Umfeld, aber auch in der Familie und im Freundeskreis. Das Wissen, wie du mit Kritik richtig umgehen kannst, ist daher von großem Wert. Denn nicht immer ist sie konstruktiv, sondern kann auch schnell verletzend und persönlich werden. Umso wichtiger ist es, ein starkes Selbstbewusstsein zu entwickeln, das wie ein Schutzschild wirkt. Wer sich selbst gut kennt und schätzt, kann Kritik besser einordnen, sie annehmen und darauf reagieren, ohne sich von negativen Worten entmutigen zu lassen.

Kritik besser annehmen lernen

Um mit Kritik souverän umzugehen und sie anzunehmen, ist es zunächst wichtig, zuzuhören und sie ernst zu nehmen. Gehe davon aus, dass die Kritik eine oder mehrere Wahrheiten besitzt. Höre daher deinem Gegenüber zu und zeige Interesse. So kannst du im Anschluss die Argumentation und Sichtweise für dich selbst einordnen. Um besser mit Kritik umgehen zu können, solltest du diese Punkte beachten:

  • Kritik hinterfragen: Höre deinem Gegenüber aufmerksam zu und lasse diesen ausreden. Im Anschluss solltest du die Kritik nicht einfach hinnehmen, sondern sie hinterfragen. Gibt es konkrete Beispiele? Wie kannst du dich verbessern? 
  • sich selbst reflektieren: Denke über das Gesagte in Ruhe nach. Ist die Kritik berechtigt? Sei ehrlich zu dir selbst und erlaube dir, Fehler einzugestehen.
  • objektiv bleiben: Nimm die Kritik nicht zu persönlich und versuche, eine emotionale Distanz herzustellen. Vor allem im Job ist die Kritik oft nicht persönlich gemeint. Versuche daher, die Argumente objektiv zu betrachten.
  • Kritik als Chance: Mit Kritik richtig umgehen, heißt, sie als Chance zu sehen, um dich weiterzuentwickeln und zu lernen. Nimm sie als eine Möglichkeit an, weiterzuwachsen. 
  • analysieren und unterscheiden: Ein entscheidender Schritt sollte sein, Kritik zu unterscheiden. Ist sie destruktiv oder konstruktiv? Je nachdem, wie sie ausfällt, gilt es, anders mit dieser umzugehen.

Kritik unterscheiden

Um zu wissen, wie du mit der geäußerten Kritik umgehen kannst, solltest du wissen, ob sie konstruktiv oder destruktiv ist. Konstruktive Kritik zeichnet sich dadurch aus, dass sie sachlich, lösungsorientiert und respektvoll formuliert ist. Sie ist durchdacht und konzentriert sich auf konkrete Themen oder Handlungen. Meist bietet dir dein gegenüber auch Verbesserungsvorschläge, die dir helfen können, deine Selbstentwicklung voranzutreiben.

Im Gegensatz dazu ist destruktive Kritik oft unsachlich, sie wirkt übertrieben und kann dich sogar persönlich angreifen. Sie zielt weniger auf eine Verbesserung ab, sondern vielmehr darauf, dich herabzusetzen oder aus der Fassung zu bringen. Du erkennst sie daran, dass sie keine Erklärungen oder Ratschläge enthält. Ein typisches Beispiel für destruktive Kritik ist: „Du machst immer alles falsch.“ 

Mit destruktiver Kritik umgehen ist nicht leicht, bewerte Kritik daher stets objektiv. Hilfreich ist es, dir folgende Fragen zu stellen:

  1. Wer hat die Kritik geäußert? Kommt sie von jemandem, der Erfahrung in dem Bereich hat oder dessen Meinung du respektierst?
  2. Ist die Kritik spezifisch oder allgemein? Konkrete Hinweise sind hilfreicher als vage Aussagen.
  3. Gibt es Verbesserungsvorschläge? Konstruktive Kritik bietet Lösungsansätze, destruktive Kritik bleibt oft nur bei der Beanstandung stehen.

Durch diese Analyse kannst du Klarheit darüber gewinnen, ob die Kritik als hilfreiches Feedback dient oder ob du sie dir besser nicht zu Herzen nimmst. 

Emotionale Distanz schaffen

Um mit Kritik umgehen zu können, ist es entscheidend, kurz innezuhalten und tief durchzuatmen. Reagiere nicht spontan darauf, vielleicht bist du emotional zu aufgeladen und verschärfst dadurch die Situation. 

  • „Pause-Regel“: Gewinne Abstand, indem du dir einen Moment Zeit nimmst, um die Kritik zu verarbeiten, bevor du antwortest. 
  • Perspektivwechsel: Frage dich, welche Intention dein Gegenüber mit der Kritik haben könnte. Oft steckt keine persönliche Absicht dahinter. 
  • Positiven Selbstgespräch: Sage dir Sätze wie: „Das ist nur eine Meinung.“ 

So vermeidest du vor allem im beruflichen Umfeld impulsive Antworten und kannst sachlich und professionell reagieren. Das unterstreicht deine Kompetenz und Gelassenheit und lässt dich selbstbewusst auftreten.

Selbstbewusstsein schützen und mit Kritik besser umgehen

Ein starkes Selbstbewusstsein ist der Schlüssel, um mit Kritik gelassen umgehen zu können und destruktive Kommentare abzuwehren. Dabei spielt deine positive Selbstwahrnehmung eine zentrale Rolle. Um diese zu erreichen, kann dir ein Erfolgs- und Dankbarkeitstagebuch helfen. Schreibe regelmäßig auf, was du erreicht hast und wofür du dankbar bist. So legst du den Fokus auf deine Errungenschaften und Stärken. Du profitierst von:

  • Einem gestärkten Selbstwertgefühl 
  • Einem soliden Fundament, um dich gegen destruktive Kritik behaupten und konstruktive Kritik annehmen zu können
  • Der Möglichkeit, dein Potenzial zu entfalten

Konzentriere dich bewusst auf dein Stärken: Was kannst du gut? Was macht dich einzigartig? Dein Selbstbewusstsein gewinnt an Stabilität, indem du diese Fragen ehrlich beantwortest. So wirst du von der Meinung anderer unabhängiger.

Zusätzlich kannst du Abgrenzungstechniken einsetzen. Eine hilfreiche Methode ist, die Kritik zu „parken“. Stelle dir vor, dass die negativen Worte wie ein Ball sind, der dir zugespielt wird. Du kannst selbst entscheiden, ob und wann du ihn aufnehmen willst. Statt dich sofort mit der Kritik zu beschäftigen, entscheidest du bewusst, wann du bereit bist. 

Wenn du dir dennoch unsicher bist, suche dir Unterstützung im Freundeskreis, Familie oder Mentorinnen oder Mentoren. Sie können als Sparringspartner:in wertvolles Feedback geben und helfen dir, Kritik zu reflektieren und deinen Rückhalt zu stärken. Mit dieser Kombination aus positiver Selbstwahrnehmung und hilfreicher Unterstützung schützt du dein Selbstbewusstsein und lässt dich nicht aus der Bahn werfen.

Mit Kritik umgehen und als Entwicklungschance nutzen

Kritik ist eine wertvolle Gelegenheit zur Weiterentwicklung. Nutze sie und frage dich: „Was kann ich daraus lernen?“. Selbst aus unangenehmen Situationen lassen sich oft hilfreiche Erkenntnisse ziehen, die dir helfen, deine Stärken auszubauen oder Schwächen gezielt anzugehen.

Mit Kritik kannst du als Werkzeug umgehen, das es dir ermöglicht, dich kontinuierlich zu verbessern. Sie kann dir die Augen öffnen und zeigen, wie du deine Leistung, deine Kommunikation oder dein Verhalten optimieren kannst. 

  • Suche gezielt konstruktive Kritik: Sei es im beruflichen Kontext, bei persönlichen Projekten oder in zwischenmenschlichen Beziehungen. 
  • Sei offen für Feedback: Das signalisiert Lernbereitschaft und fördert die Beziehungen in deinem Umfeld.
  • Betrachte es als Möglichkeit zur Weiterentwicklung: So lernst du, souverän mit Kritik umzugehen.
  • Formuliere gezielte Fragen: „Was hätte ich besser machen können?“, oder: „Gibt es konkrete Vorschläge, wie ich mich verbessern kann?“ 

Kritik wird so von einer potenziellen Belastung zu einer Chance für berufliches und persönliches Wachstum. Sie hilft dir, über dich hinauszuwachsen, neue Perspektiven einzunehmen und mit jedem Schritt selbstbewusster zu werden.

Kritik annehmen können

Kritik ist unvermeidlich, doch sie bietet die Chance, zu wachsen und stärker zu werden. Mit Kritik richtig umgehen können, fördert ein positives Mindset und deine persönliche Entwicklung. Mit jeder gemeisterten Kritik wachsen dein Selbstbewusstsein und deine Resilienz – nutze sie als Werkzeug für deinen Erfolg!

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